Seit 18. August in Berlin beschreibe ich nun auch hier meine Eindrücke und Erlebnisse, die mir die Reichshauptstadt offeriert...

Wednesday, January 11, 2006

Tolle Sache!

Heute war ein eher ereignisarmer Tag. Ich bin gegen halb 12 aufgestanden und habe dann schön festgestellt, dass sich die scheiß Erkältung nur verschlimmert hat. Klasse. Nichtsdestotrotz ließ ich mir den Spaß nicht nehmen und begab mich zu Sunna.
… Das nächste mal und für alle kommenden Male werde ich jemanden fragen, ob er mich zum Bus bringen kann, denn es war HEIß!, ich musste viel bergauf gehen und dann noch 10 Minuten warten. Zum besseren Verständnis: wir wohnen hier im Paraná Country Club (am Eingang steht auf irgendeinem Schild „Coutry Club“) und es ist hier sowieso ein wenig hügliger als ich es von zu Hause, das glatter eigentlich gar nicht sein kann, gewohnt bin. Und in der Sonne gegen 14 Uhr ist es dann besonders angenehm warm, vor allem, wenn es vorher einem ordentlichen Regenguss gegeben hat und die Luft dann noch dicker ist. Man kann es sich aber wirklich so vorstellen, dass nach einem Regenschauer die Luft wirklich so schmeckt wie in einem Gewächshaus und es ist ein ganz besonderer Geschmack, den man dabei empfindet. Na ja jedenfalls wohnen wir nicht ganz so nah am Eingang, der an der Straße liegt, wo der Bus hält, der nach Hernandarias fährt und so ist es dann immer ein wenig komfortabler, sich von jemandem dahin bringen zu lassen, um nicht, wie ich heute als schlechtes Beispiel voran gehend, schon durchgeschwitzt zu sein, bevor man sein Ziel eigentlich erreicht. Denn man fühlt sich den ganzen Tag dann irgendwie klebrig und eklig und hässlich! =)
Und außerdem ist es ja nicht so, dass die Menschen das hier nicht gerne machen. Sie sind gerade zu darauf erpicht, dich irgendwo hinzubringen, wenn der Weg weiter sein sollte als 20 Meter. Und das geschieht dann natürlich nicht nur in normalen Autos (meine Familie ist eine der Familien, die nur Autos besitzt). Nein! Ich sehe hier tagtäglich Caddies durch die Gegend fahren, die eigentlich für die Golfplätze gedacht sind hier im Country (JA! Ich lebe zwischen diesen furchtbar reichen Futzimenschen und man gewöhnt sich echt schnell an den ganzen Luxus wie Swimmingpool und alles schön und grün und sauber und tolle Häuser… Aber glücklich macht es die Leute ja doch nicht wirklich… Sehe ich an meinem Gastvater hier.), und die werden dann meistens von irgendwelchen Halbwüchsigen gesteuert, die womöglich noch Hilfe beim Einsteigen in das Gefährt benötigen und dann nur zum Spaß durch die Gegend fahren und natürlich um dem blöden Nachbarn zu zeigen, dass man auch so sein Geld und seine Zeit verschwenden kann. Ich kann mich noch an die ersten Tage erinnern, an dem ich mit meiner Gastschwester Malu und einigen von ihren Freundinnen 2 oder 3 Stunden einfach nur so durch den Country gefahren sind, ohne jegliches Ziel oder eine Absicht zu verfolgen (um zu gucken ob keiner guckt höchstwahrscheinlich…). Aber in Island soll das auch „Mode“ sein. Die haben auch sicherlich nicht solche barbarischen Benzinpreise wie wir sie in Deutschland haben. =/
Ja, bei Sunna habe ich eigentlich nichts wirklich gemacht, wir haben uns mit Keksen vollgestopft und haben Fanta Guaraná (eine tropische Frucht) getrunken. Schon so was wie ein Ritual bei und beiden. Ihr könnt echt neidisch sein, dass ihr das nicht habt in Deutschland, denn der Geschmack ist echt super.
Wo wir grade beim Essen sind: das Essen ist ja auch eine Sache, an die man sich erstmal gewöhnen musste. Ich war ja in den ersten drei Monaten (die ich ja prinzipiell aus der Zählung meines Aufenthaltes hier auslasse) in einer anderen Familie untergebracht und dort herrschten eher andere Esssitten als hier (oh, ein Wort mit Tripelkonsonant… Schifffahrt… haha…) in der neuen Familie. Auch allein schon von der Wahl des Essens.
Also… in der ersten Familie war es sehr üblich NICHT zusammen zu essen, was mich am Anfang sehr gestört hat und ich als sehr unhöflich empfand. Dann war da die Sache, dass wenn man mal zusammen aß, jeder dann anfing wann er mag und den Tisch verlässt wann er mag. Ich bin einfach in einem anderen Umgang mit dieser Sitte umgegangen und vielleicht ist es ja bei einigen von Euch auch so, aber ich empfinde das schon als nicht sehr höflich. Aber wie sagt man so schön: Andere Länder- andere Sitten.
Na ja und dann gabs seit dem ich hier war in Paraguay auch keine süße Küche. Es ist ALLES, was man hier aufgetischt bekommt, HERZHAFT! Nicht einmal in den Restaurants bekommt man irgendwas was in die Richtung „nicht herzhaft“ geht. Wenn ich zum Beispiel von dem achso wunderbaren Rezept von meiner lieben Omma „Milchnudeln“ oder „Kliebensuppe (wie soll man das bitte schreiben? Das ist denke ich Plattdeutsch…) erzähle, dann ist das einzige, was serviert wird ein angewiderter Blick. Ich weiß gar nicht wie sehr ich mich darauf freue wieder von Oma gemachte Milchnudelsuppe zu essen… MJAMJAMJAM!!! *sabber!*

Na ja… ich habe mich wohl dann doch getäuscht, denn am nächsten Tag gab es so was Ähnliches wie Pfannkuchen mit leckerer süßer Beilage und Fruchtsalat. War echt mal wieder angenehm das auf der Zunge zu spüren. =)

4. Januar 2006.

Heute ist es genau 5 Monate her, dass ich von zu Hause entfernt bin und es hat sich für mich heute auch Einiges geändert. Ich bin an diesem Tag (denn ich schreibe jetzt und es ist der 5. Januar abends) eigentlich nicht so was erwartet. Ich bin mit Sunna zum Haus von Zoila gegangen (diese wohnt auch hier im Country) und wollten eigentlich nur die Rechnung von Sunnas Arztbesuch bringen, damit sie das Geld wiederbekommt und dann sagte Zoila doch plötzlich zu mir, dass sie mich mal unter vier Augen sprechen möchte. Ich dachte im ersten Moment, dass es um Silvester geht, denn da habe ich getrunken und sie hätte es eigentlich riechen müssen (ich denke sogar, dass sie es gerochen hat und es einfach, weil es halt Silvester war, durchgehen lassen hat) na ja, doch fing sie dann damit an, dass sie schlechte Neuigkeiten für mich habe. Ich dachte dann erst: O Gott, was kann das denn jetzt sein?! Irgendwas in Deutschland nicht in Ordnung? Aber dann hätte Mama sicherlich was gesagt. Na ja sie sagte mir dann, dass ich die Familie wechseln muss.
(so bevor es weiter geht als Hintergrundinfo: ich habe ungefähr vor 3 Wochen schon mal ein längeres Gespräch mit meiner Gastmutter Eli gehabt in dem sie mir gesagt hatte, dass sie womöglich das Haus wechseln werden und sie mir nicht versprechen kann, ob das alles glatt laufen wird wegen des Raumangebotes und so weiter… Die Familie steckt nämlich grade in finanziellen Schwierigkeiten und muss alles ein wenig kleiner machen. Da sind natürlich die 1800 Dollar, die sie als Miete für dieses umwerfende Haus bezahlen müssen pro Monat, viel zu viel. Die Pizzaria, die sie neben dem Supermarkt haben, wurde auch schon vor 3 oder 4 Wochen geschlossen und es muss jetzt alles ein wenig im kleineren Stil funktionieren. Ich sagte ihr, dass ich das vollkommen verstehe und bla bla bla. So nun aber weiter…)
Dann sagte mir Zoila, dass sie aber nicht mehr weiter mit mir wohnen wollen/ können/ dürfen (?), weil ich schwul bin.


Ist das nicht ein triftiger Grund?
Ich dachte ich höre nicht richtig, als ich das gehört habe. Sunna habe ich dann, als das fiel ins Gespräch mit einbezogen, weil sie alles darüber weiß und einfach, ja einfach meine beste Freundin hier ist und wir irgendwie seelenverwandt oder so sein müssen.
Ja, das ist dann der Grund der Familie, mich abzuschieben und man kann das andere dann ja schön als Grund voranstellen. Meine Gastgeschwister haben das irgendwie herausbekommen. Ich meine ich werde sicherlich nicht verneinen, wenn jemand mich fragt: Bist du schwul? Dann würde ich mich doch selbst nur belügen und dafür bin ich mir eigentlich zu schade. Na ja das beste kommt aber noch: Meine Gastmutter sagte dann noch zu Zoila (also der AFS- Betreuerin), dass sie mir doch bitte nur sagte, dass es wegen des Umzugs ist und nicht, dass sie ein wohl ernsthaftes Problem mit meiner Sexualität haben. Wie schlecht ist das denn?! Zoila sagte mir natürlich alles, da ich auch am Anfang zu ihr ehrlich war und ihr gesagt habe, was Sache bei mir ist. Und nun denkt meine Gastfamilie, dass ich in dem Glauben bin, dass es nur wegen des Umzugs ist. Ihr könnt Euch also vorstellen, wie beschissen ich mir vorkomme, wenn ich hier jemandem im Haus begegne. Doch sollte ich nicht der sein, der sich schlecht fühlen sollte, denn ich habe ja nicht das Problem, sondern die Menschen hier.
Wir müssen jetzt ja so oder so eine neue Familie für mich suchen und ihr vielleicht auch schon im Voraus sagen, dass ich schwul bin, damit nicht noch einmal diese Situation entsteht. Doch findet bitte mal jemand eine solche Familie im Staate Paraguay. Ich will Euch nämlich sagen, warum die Menschen hier so denken. Ich musste da in der Schule mal eine sehr erschreckende Erfahrung machen. Wir hatten Psychologie und sprachen über geistige Krankheiten oder son Rotz (sorry, aber ich bin innerlich schon echt aufgewühlt und einfach nur enttäuscht und traurig zugleich!!!) gesprochen. Kleptomanie und was weiß ich nicht alles. Dann kamen wir zu psychischen Krankheiten auf die sexuelle Ebene gehend. In Deutschland wird es ja so gehandhabt, dass man (ich denke zumindest, dass das schon krankhaft ist) als Pedophiler, als Tier- oder Leichenschänder schon krankhaft ist. Doch war hier auf dieser Liste ebenfalls „Homosexualität“, „Ménage a trois“ (natürlich war es nicht auf französisch angegeben, sondern es stand da „Triolismo“) und alles, bei dem man mehr als 2 Menschen mit gleichem Geschlecht oder was weiß ich, welche Kombinationen man da machen kann, und „Masturbation“ angegeben. Wenn sogar die jungen Menschen von heute die Dinge so lernen, dann wundert es mich nicht, dass die Menschen hier so verschlossen sind und überhaupt nichts anderes akzeptierten. Sie lernen auch in der Kirche, dass das als eine Sünde gezählt wird (Oh mein Gott, dann bin ich ja gleich ein doppelter Sünder!!!) HOMOSEXUALITÄT, doch frage ich mich: was unterscheidet denn Homos von Heten? (ach ja und Bisexualität wurde auch genannt) Es gibt kein richtig und kein falsch, wenn es sich um die Sexualität eines Menschen handelt, denn diese ist eines der aller persönlichsten Dinge eines jeden Menschen und man braucht sich doch überhaupt nicht über die Sexualität eines anderen scheren. Wollen meine Gasteltern es denn so, dass ich, wenn ich meine Mutter am Pool sehe sie angaffe und mir dann später im Gedanken an sie einen runterhole?! Ich meine wo ist denn das Problem in dieser Sache? Vor allem ist es ja auch so, dass es vorher (die übrige Zeit in der ich bei dieser Familie schon wohne) alles ging. Wie leicht manipulierbar ist der Mensch? Und warum ist das Ganze so unfair?! Doch nun wissen sie über meine Sexualität Bescheid und können es nicht ertragen… Oder wollen sie, dass ich über meine Gastschwester herfalle? Es ist so asozial dieses Denken und vor allem ist es total rückständig und zeugt von einem Fehler im prinzipiellen Denken der Menschen. Es ist nun auch so furchtbar für mich, weil ich nicht weiß, wie ich mich ihnen gegenüber verhalten soll? Ich versuche einfach, in dieser Sache so gut es geht zu schauspielern und es so schnell wie möglich hinter mich zu bringen und ich hoffe auch für mich, dass wir schnell eine Familie für mich finden werden.
Heute kam ich zum Beispiel gegen 13.30 Uhr in die Wohnstube, um meiner Gastmutter Eli bescheid zu sagen, dass ich zu Sunna fahre, und es kam von ihrer Seite aus nur ein gedrücktes und gequältes Lächeln. Ich hatte ein Glück meine Sonnenbrille auf, sodass sie meine Augen nicht sehen konnte. Ich würde ihnen am liebsten ins Gesicht spucken, weil es so was von asozial ist und bescheuert und was weiß ich nicht noch alles!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
*AAARRRGGHHHHH!!!!*
Hier ist es genau das gleiche wie vor 70 Jahren in Deutschland. Die Menschen wuchsen damit auf, dass Juden und alle „unnormalen“ anders sind und ebenso Homos. Und nicht anders geschieht es hier… Wenn da jemand daher spaziert käme und sagte: Denkt doch mal nach Leute! Dann hätte man ihn mit Sicherheit abgeknallt oder so… Nun denkt mal an hier…

So, was bleibt mir nun zu tun übrig? Ich werde die Familie wechseln. Das steht fest. Doch dann gibt es da diese Sache: Walter (der Mann von Zoila) sagte, dass es das Beste wäre, wenn wir der neuen Familie im Voraus sagen, dass ich homosexuell bin um das Eintreten einer solchen Situation zu vermeiden. Zoila sagte dagegen, dass er doch ganz genau wisse, wie die Mentalität der Menschen hier ist. Die Mentalität ist geschlossen und veraltet. Für mich ist es wichtig, dass ich eine Familie finde, die ein Klavier hat, weil ich ENDLICH!!!!!!!!!! Wieder üben muss, denn Berlin steht nahe. Aber nun finde mal jemand eine Familie, die nicht ganz matschig in der Birne ist und die dazu noch ein Klavier hat. Dann finde diese Familie bitte hier irgendwo in Ciudad del Este oder Hernandarias. Ich habe nämlich keine Lust, die Stadt zu wechseln, denn ich habe hier viele nette Menschen kennen gelernt (mal sehen, wer nun nicht ganz so rückständig ist und mich nicht meidet) und vor allem ist Sunna ein wundervoller Mensch, den ich hier gefunden habe und ich bin so glücklich und dankbar, dass es einen solchen Menschen auf der Welt gibt und vor allem hier bei mir. Ohne sie wäre ich sicherlich schon untergegangen!!! Es gibt hier eine Familie (die Familie meines Harfenlehrers), die in Hernandarias wohnen und bei denen vor eeewigen Jahren schon mal eine Austauschschülerin hatten, doch weiß ich nicht, ob diese noch mal jemanden aufnehmen und dann müsste AFS dann auch noch eine Sache angeben: Oh. Und nebenbei: Er ist homosexuell.
- Nein, dann wollen wir ihn nicht. Oder wie wird das abgehen?!
Ich habe eben einfach nur Angst davor, wenn ich das Ganze auf mich nehmen sollte und die Stadt, die Schule, das Umfeld, die Familie und alles wechseln sollte, ob es sich erstens lohnt und ich zweitens dann nach 2 Monaten nicht wieder auf dem selben Standpunkt stehe und wieder so dermaßen enttäuscht werde und ich denke nicht, dass ich dazu die Kraft aufbringen könnte das zu tun oder nur zu wollen, denn ich will es nicht. Und was nützt mir das hier, wenn ich mich immer wieder selbst verteidigen muss und doch nie wirklich akzeptiert werde?! Diese ganzen Gedanken machen mich einfach nur krank und mir wird auf eine gewisse Weise schlecht dabei. Warum ist das alles so unfair? Ich meine es ist nur unfair. Ich habe nichts verbrochen und muss trotzdem leiden. Grade bin ich über die ganze Sache mit Felix ein wenig hinweg gekommen und fühlte mich frei und gut, es fing an sich gut anzufühlen, schon kommt ein anderes Problem auf mich zu gerast- eines, dass ich nicht lösen kann und das niemand lösen kann. An dem ich keine Schuld trage und das ist das Schlimme daran. Ich meine ich laufe nicht durch die Gegend und lecke mich mit Typen ab, ich trage keine Lederhosen und pinke enge T-Shirts, ich sehe nicht einmal anders aus als die anderen hier und doch bin ich so anders. Bin ich zu anders für die Menschen hier? Vielleicht würden sich die Menschen dafür schämen einen homosexuellen Austauschschüler zu haben?!
Sunna sagte, dass es das gleiche wäre, als ob ihre Gastfamilie ihr jetzt sagen würde: Sunna, wir wollen nicht mehr mit dir zusammen leben, weil du blaue Augen hast oder so. Ich meine das wäre das gleiche, doch könnte man das ja wenigstens noch ändern mit Kontaktlinsen. Doch sollte ich mich verstellen? Sollte ich in diesem Jahr, das außerdem Selbstfindung als Ziel setzt, schauspielern und nicht der sein, der ich bin? Es tut mir Leid, aber ich bin nicht nur manchmal so, ich bin es 24 Stunden am Tag, 365 oder 366 Tage im Jahr und ich war immer so und ich werde immer so sein und ich werde mich sicherlich nicht verstellen, um akzeptiert zu werden. Dann kann ich auch woanders sein. Denn ich weiß, dass es andere Orte auf der Welt gibt, wo Menschen ein wenig weiter denken und nicht so verbissen und rückständig sind wie hier. Und ich bin nicht gesandt als ein Botschafter oder Reformer. Ich bin lediglich Repräsentant und nicht hier, um die Welt zu verändern. Ich habe auch ehrlich gesagt keine Lust darauf hier einen Kampf zu kämpfen, der mir mein Weilen hier erlaubt, denn darauf hatte ich mich nicht eingestellt und das setzte ich mir auch nicht als Ziel. Ich will dieses Jahr genießen und zurückkommen und sagen: ich habe dieses Jahr genossen! Und ich will mich nicht hier quälen oder unterdrücken lassen oder was weiß ich.
Sunna ist auch total erbost über das. Sie meinte grade in einer SMS, dass sie nicht zulässt, dass irgendwelche reichen Leute mir mein Jahr hier ruinieren. Sie komme dann in pinkle in den Pool. =) Sie ist sooo ein herrlicher Mensch!!! („Yeah we will! No fucking doubt about it! I will not let some stupid rich people ruin your year! I will come to their house to pee in their pool!”) Wir beiden werden schon eine Lösung für diese Sache hier finden, koste es, was es wolle. Die Schule werde ich auch wechseln, denn meine Gastschwester wäre dann in meiner Klasse oder in meinem Kurs und das muss ich mir echt nicht antun. Ich will auch nicht mehr auf dieser Schule sein. Damit habe ich jetzt schon abgeschlossen.

Ich werde aber mit allen Mitteln, die mir hier zur Verfügung stehen, versuchen eine Familie zu finden. Ich werde definitiv nicht nach Asuncion gehen, weil ich keine Kraft habe, alles neu anzufangen und dann nach 4 oder 5 Monaten wieder aufzugeben. Ich will hier bleiben und alles, was ich hier habe in vollen Zügen genießen und diese Zeit ruhig ausklingen lassen. Wenn sich nichts finden lässt für mich, was bleibt mir dann noch übrig? Dann ruft mich Deutschland wohl zu sich…
Vielleicht hört es sich auch überdreht an, aber es ist einfach so verdammt wichtig, dass ich wieder ins Klavierspiel hineinkomme. Die Zeit läuft mir nur so davon und ich kann und kann nicht üben. Berlin setzt mich einfach ziemlich unter Druck und ich kann einfach nicht nur warten. Mir brennt Feuer unter den Fingernägeln, wenn ich darüber nachdenke, wie viel Zeit mir noch bleibt, um irgendwie weiter zu kommen bei allem.
Ja… so… das erstmal zu dem, was so passiert ist und was mir so durch den Kopf ging in den letzten Tagen und Stunden. Ich bin immer noch ein wenig hin- und hergerissen, weil ich weiß, ob sich irgendjemand für mich finden lässt, aber wir werden sehen, wie sich das Ganze entwickeln wird.
Eigentlich können einem solche Menschen doch nur Leid tun, oder nicht?
Ich denke, ich sollte mich jetzt mal über meine Familie auslassen. Wenn es jede beliebige Person auf der Welt lesen kann, was ich hier schreibe, dann fühle ich mich sicherlich besser hinterher! =)
Ich sollte vielleicht der tollen „Gastfamilie“ einen Brief hinterlassen. Ihr seid schon ziemlich rückständig, oder nicht? Ihr denkt, nur weil ihr hier im Country lebt (und das nicht mal auf bestem Niveau), könnt ihr euch sonst was erlauben. Ich meine deine Frau ist sicherlich nur mit dir verheiratet, weil du die Knete hast. Sie sieht umwerfend aus und du siehst aus wie ein abgewrackter Haufen Scheiße. Deine Kinder sind vollkommen unterbelichtet und haben nicht einen Schimmer, wie die Welt da draußen funktioniert und sind dazu noch strohdoof. Deine Frau hat sicherlich eine Hand voll Macker, die sie immer besucht, wenn sie zum „Fitnesstraining“ fährt und mit deinen Depressionen und 7458913485907581745081740957184678197103481096515843157158901274381765821701292734728292930402948127274452627228923023043923847216623719002398723127149394895285 Tabletten, die du täglich einnimmst, wirst du auch kein langes Dasein mehr haben. Schaut euch doch mal das tolle Weihnachtsgeschenk an, das ihr mir gegeben habt (es war ein WEIßES T-Shirt mit der Aufschrift GAP. Eine sehr bekannte und teure Marke hier in Paraguay. Die Aufschrift ist grün. … =/ )…
Ich sollte das P in Form eines Y ausschneiden und dann schön aufs Bett verbreiten und daneben den Brie legen.
So… jetzt geht’s mir besser. Ich meine wie beschränkt kann man denn sein. Ich erhoffe mir sehr viele Kommentare zu diesem Eintrag oder auch ne Mail an meine E- Mailadresse T.Bettac@gmx.de oder t.bettac@hotmail.de …
Ich denke an Euch alle und drücke Euch ganz fest…

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

hmm :/ ... das is ja echt scheiße ... aber naja weiß auch nich ich kann die leute nich verstehen aber scheinbar sind sie ja nichmal selber dran schuld ... hast ja selbst gesagt ziemlich beeinflussbar ...

12:36 AM

 

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